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–[–CO–O–]– In der Arbeit geht es um die Vermittlungzwischen Bild- raum und realem Raum durch Licht und Materialität. Antonina Businger thematisiert in ihren Arbeiten stark dieVerwendung von Licht als künst- lerisches Medium und setzt sich damit in einer kritischen Auseinander- setzung mit dem konventionellen Bild- und Malereibegriff auseinander. Licht als flüchtiges Medium: Ob künstlerisches Werkzeug, Informa- tionsträger, Mittel zur Verschleierung oder ephemeres Phänomen:Die vielfältigen Aspekte und Funktionsweisen von Licht dienen mir als Inspirationsgrundlage meiner Arbeit.
AN SICH T
Ansehend, sind wir suchend! Eine Suche setzt dann ein, wenn unsere Sehnsucht nach etwas hungert, das wir nicht im Stan- de sind zu finden, und von dem wir glauben, dass es irgendwo verborgen ist.
Suchen ist das Erken- nen einer unvollkommenen Ge- genwart, immer bezogen auf die Hoffnung, einer vollkommene- ren Zukunft. Es ist die Wieder- entdeckung der magischen Kind- heitjenseitsderWeltirdischer Irrtümer und verweslichterWerte. Ich finde in den vergangenen Erinnerungen einer unaufhalt- samen sich hinsterbenden, alles verändernden und letztlich alles zerstörenden Zeit eine ewige Ge- genwart.Was ich finde, nenne ich eine Ansicht einer verlorenen Zeit. Ohne diese wiedergefundene Zeit – die in Wahrheit zeitlos ist! – ist dieWelt dem Menschen ein historisches Museum, leere Hülle, deren unerkanntes Leben, in neue Hüllen gekleidet, neue Illusionen schafft...! Wäre der Mensch ein Wesen der Zeitlichkeit – er wäre nicht!
Das unsichtbare Seien- de also gilt es zu suchen! Alles Gewordene ist als Bild und als Ereignis immer schon verloren, weil es vergeht – und solches zu suchen lohnt sich immer!
Un plaisir délicieux m’avait envahi; isolé sans la notion de se cause. Il m’avait aussi- tôt rendu les vicissitudes de la vie, indifférenetes, ses désastres inoffensifs, sa brièveté illusiores, de la même fac/on qu’opère l’amour, en me remplissant d’
une essence précieuse; ou plutôt cette essence n’étais pas en moi, elle étais moi. J’avais
cessé de me sentir mediocre, contingent, mortel.
D’où avait pu venir cette puissante joie?
Marcel Proust, Paris 1987
BE TRACH T UNG
Der Betrachtende möge seine persönliche Maske nieder legen, demVerstand zu schweigen raten und auf all das lauschen, was in ihm jetzt geschieht. Ebenso das Kunstwerk will sich ihm er- schliessen, vorausgesetzt er selbst verschliesst sich nicht. Er wird fühlen und dann wird er hören und, vom Intellekt auf kurze Zeit befreit, wird er vielleicht erkennen. Erkennen ist Eins-sein. Kunst wendet sich unmittelbar an denVerstand. Dem Erhabenen gebührt der Vorrang vor dem zeitgeschichtlichen Ereignisreigen, denn diesem dient alle Zeitgeschichte!
Ich verbinde in meinem Schaffen ein Ausserhalb-der-Zeit mit dem, der Vergänglichkeit unterworfenen, Innerhalb-der-Zeit. In diesem Sinne erscheint alles Äussere im Licht unseres Bewusstseins – das seinerseits unsere Reife widerspiegelt – heller oder dunkler. Diese Schattierungen verändern sich jedoch unaufhaltsam und werden somit zu neuen, persönlichen, sich von- einander unterscheidenden Erlebniswelten. Wer solches erlebt; schaut in ein Stück Ewigkeit. Mein Gedächtnis, das Gedächtnis Aller, konserviert. Dem be- wussten Gedächtnis ist die Fähigkeit geschenkt, Vergangenes in die Gegenwart zurückzuholen. Die Erinnerung offenbart Vergangenes in der Gegenwart. Wer sich erinnert, lebt in zwei Welten gleichzeitig. Jetzt und damals. Hier und dort. Es ist das Einstige, das mit neuer Kraft hineingreift ins Jetzt und es mit neuen Schatten und Lichtern belebt, mit dem neuem Sinn viel- leicht vergessener Gefühle.
Wer den Kunstbegriff auf den eigenen Geschmack, d.i. auf die Interpretation seines eigenen Bewusstseinsgrades, reduziert, hat etwas verloren, von dessen Vorhandensein er nicht einmal wusste.In jeder Arbeit versuche ich, den ihr potenziell innewohnende Sinn zu erkennen – die darin fortschreitende Vervollkommnung hängt ab von meinem Willen, von meiner Fähigkeit, meiner Ausdauer und der Hingabe meines Schaffens.
... ich studiere die Felsen, den Schnee, das Eis,
die grossen Gebirgsketten, die Grashalme, die Quellen, die Blumen und befrage meine Seele um ihre Gedanken. Ich habe bei der Blume nach der Ursache der Schönheit aller Dinge geforscht; die Blume hat mir geantwortet und mein Gemüt mit demWohlgeruch der Liebe erfüllt.
Giovanni Segantini
----- Antonina Businger